'Deckname Chamäleon'


 

Hallo liebe Freunde, und all diejenigen die sich hierher "verirrt" haben.

Das war mein erstes veröffentlichtes Buch:

© 2010 Chris Fritzschner

Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt

Umschlaggestaltung, Satz und Layout: Chris Fritzschner

Deckname Chamäleon ist leider Ausverkauft.

 


Hinweis   Interview   Klappentext   Personen . Kapitel 1   Lieblingsstelle   Buch   Lesung   Presse


 

Hinweis:

 

Das Werk ist frei erfunden. Die Namen, Personen, Orte, Institutionen und Ereignisse dieses Romans entstammen meiner Fantasie oder werden fiktiv benutzt. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen oder anderen erfundenen Ereignissen, Schauplätzen, Organisationen und lebenden oder toten Personen ist vollkommen zufällig und entspricht nicht meiner Absicht.

 

 

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Interview:

 

Was war ihre Motivation für den Thriller 'Deckname Chamäleon'?

Mit 'Deckname Chamäleon' wollte ich meinem Ehemann zum 30. Hochzeitstag mal etwas ganz Besonderes schenken. Er liest gerne dicke Wälzer, also habe ich ihm ein dickes Buch geschrieben, in dem all das vorkommt was er mag oder ihn interessiertEin Kriminalroman mit spannender Handlung; mittendrin die Atmosphäre eines Handballspiels - wo er gerne mal zuschaut; einige Protagonisten des Romans fahren tolle Autos - welcher Mann interessiert sich nicht dafür; auch das Sprendlinger Kerbteam - in dem mein Mann begeistertes Mitglied ist - findet seine Erwähnung; und er spielt gerne Golf - also kommt ein toller Platz darin vor, in Dubai, wo wir selbst noch nie waren, aber mit dem Roman kann man dort hinreisen. Deswegen sage ich ja auch immer: „Für mich ist Schreiben wie Urlaub vom Alltag, ohne die Koffer packen zu müssen.“

Aber nicht, dass man denkt, dieser Thriller, weil ich ihn für meine 'bessere Hälfte' geschrieben habe, sei nur etwas für Männer, im Gegenteil, auch Frauen können ihren Spaß haben. Daniel Dosskes mitreißend lustige Art oder Antonio Brucatis verständnisvolle Einfühlungsgabe, da kommt man schon ins Schwärmen! Die Kabbeleien zwischen den Kollegen liebe ich besonders, und Mamma Marias liebevolle Wärme und ihr leckeres italienisches Essen.

Eine Leserin meinte, sie hat sich über Fuhrparkleiter Schäfer, den Hessen mit dem starken Dialekt, köstlich amüsiert.

Ich denke, es ist für jeden etwas dabei, in der Welt der SoKo Spinnennetz, angefangen beim Sean-Connery-Charme des SoKo-Chefs Thomas Christ bis hin zum Gefühlschaos von Kommissarin Samira Stein. Die Figuren geben dem Ganzen die Würze. Natürlich bediene ich mich bei den Charakteren einiger Klischees, aber so fühlt man sich gleich heimisch.

Apropos, eine kleine Hommage an meine Heimatstadt Dreieich konnte ich mir auch nicht verkneifen.

Und die Nanotechnologie, um die es letztendlich im Roman geht, ist einfach faszinierend, das habe ich bei den Recherchen zu dem Thriller festgestellt. Ich war ganz gefesselt von den Möglichkeiten.

 

Wie kamen Sie auf den Namen 'SoKo Spinnennetz'?

Nicht ich kam auf den Namen, sondern Gründungs-Chef Thomas Christ. (lacht) Dieser Name 'Spinnennetz' soll ausdrücken wie Christ seine SoKo und sich sieht. Er versteht sich nämlich als eine lauernde, sehr gefährliche schnelle Spinne, die in der Mitte seines gut gebauten Netzes sitzt und wartet, dass die Fäden eine 'Beute' meldeten. Mit seiner SoKo will Christ die Effektivität polizeilichen Handelns vor dem Hintergrund des rasanten technischen Fortschritts sicher stellen. Es geht Christ nicht um den gewöhnlichen Ladendieb, der heute immer mehr aus den Schlagzeilen verdrängt wird, sondern um die globalisierte Kriminalität aus Terror, Menschenhandel, Drogenhandel, Autoschiebereien, Geldwäsche und der Wirtschaftskriminalität. Dieser neuen 'Qualität' der Kriminalität mit ihren immer schrecklicher werdenden Auswüchsen will er etwas Effizientes entgegensetzen. 

 

Christ ist also eine Hauptfigur in ihrem Buch?

Ja, ein Vollblutkriminalist. Der SoKo-Chef ist sozusagen ein Sicherheitsarchitekt der seine SoKo zur Abdeckung des Bedarfs an Spitzenkompetenz in der Verbrechensaufklärung und Verbrechensverhütung aufgebaut hat. Sein Konzept sieht vor, dass alle Fäden bei einem Mann zusammenlaufen, der mit ziemlich hohen Befugnissen ausgestattet ist. Direkte Entscheidungen für ein schnelles Eingreifen, ohne einen langen Behördenweg, das ist Christs Vision. Er ist ein ständiger Forderer zum Aufrüsten der Polizei, wobei es ihm nicht nur auf das Equipment ankommt, sondern auch auf eine ständige Fortbildung seiner Leute, um auf die neuen Formen der Kriminalität, die sich spezieller Eigenschaften moderner Technologien bedienen, eingehen zu können. Die Kosten, für eine solche gut ausgerüstete Abteilung wie die SoKo Spinnennetz wären natürlich immens. Der Innenminister, als oberster Dienstherr der Polizei, hätte an so einem Rebell wie Christ wahrscheinlich keine Freude was seine Forderungen anbelangt, aber bei der Aufklärungsrate der SoKo würde er sich die Hände reiben. (schmunzelt

 

Warum der Standort Dreieich für eine solche SoKo?

Nun, die SoKo befasst sich mit den 'heißen Eisen' im Rhein-Main-Gebiet. Und der Standort Dreieich ist wegen der Nähe zu Wiesbaden - zwanzig Minuten, Flughafen Frankfurt - zehn Minuten, Flugplatz Egelsbach - zehn Minuten, und Frankfurt City - fünfzehn Minuten, perfekt. Denn Christ stellt sich eine Truppe vor, die, wenn sich irgendetwas Kriminelles auch nur zaghaft andeutet, schnell vor Ort sein und übergreifend mit allen bisher alleine arbeitenden Polizeidiensten zusammenarbeiten kann, und die vor allem nicht an den Grenzen Hessens Halt macht.

 

Ein großes Ziel!

Ja, aber bei der immer schneller fortschreitenden Wissenschaft und Wirtschaft, den neuen Techniken, gerade im Hinblick auf die neuen Medien und das Internet, sind Fachleute gefragt, die mit ebenso perfekten Systemen arbeiten können wie die Hightech-Gangster des neuen Jahrtausends. Bei der vollintakten Hightech Zentrale meiner SoKo sind die Kriminalisten sogar besser organisiert und technisch versierter als die fähigsten Verbrecher. (schmunzelt) Im Roman darf Christ halt auch manchmal an und über die Grenzen des Möglichen, ja des Erlaubten, hinausgehen, eine ständige Gratwanderung, die er meisterlich beherrscht und die er auch von seiner SoKo-Truppe ausgeschöpft sehen will. Das bedingt blindes Vertrauen auf die Kollegen und deren Loyalität. Und das ist das schöne an der SoKo Spinnennetz, wo abgesehen von all den technischen Versiertheiten und der Ausbildung, immer auch noch Wert auf den zwischenmenschlichen Aspekt gelegt wird. Ach ja, eine herrliche 'SoKo-Familie'. (seufzt)

 

Warum wurde das Buch unter dem Pseudonym Chris Fritzschner veröffentlicht?

Nun, mein Mann und meine Freunde nennen mich Chris, kaum einer sagt Christel, also bin ich Chris Fritzschner.

 

Werden Sie nochmal ein Buch schreiben?

Schreiben ist nicht die Frage, ich habe schon viele Bücher geschrieben und tobe mich dabei in unterschiedlichen Sparten aus, egal ob Sciencefiction, Kriminalroman, Tierbuch oder jetzt dieser Thriller. Nur 'Deckname Chamäleon' ist das erste Buch, das ich veröffentlicht habe. Wie gesagt, eigentlich waren diese 528 Seiten als kleine Aufmerksamkeit für meinen Ehemann gedacht, aber als er das Buch gelesen hatte, hat er einen folgenschweren Satz gesprochen: „Das ist doch klasse, warum veröffentlichst Du das nicht?“ Und dann kam ein Nachsatz, den ein Mann nie zu seiner Ehefrau sagen sollte: „Sei nicht so feige!“ Welche Frau will da nicht das Gegenteil beweisen?! Also habe ich das Abenteuer der Veröffentlichung gewagt. Dabei geht es mir nicht darum mit diesem Roman den Deutschen Buchpreis zu gewinnen, das ist gar nicht meine Intention, ich will einfach ein bisserl Spaß und doch Spannung beim Lesen erzeugen. Ich lasse gerne meine Fantasie spielen und schreibe, weil ich dabei wunderbar vom Alltag abschalten und mich entspannen kann. Also weiterschreiben werde ich auf jeden Fall. Vielleicht veröffentliche ich noch mal eines meiner Bücher, kann schon sein.

 

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Klappentext

Kommissarin Samira Stein verliert ihren Kollegen auf schicksalhafte Weise. Doch warum wurde er ermordet? Um das zu klären, begibt sich die junge Kriminalistin undercover auf ein gefährliches Pflaster.

 

Bei den Ermittlungen wird Stein von ihren neuen SoKo-Kollegen, Antonio Brucati und Daniel Dosske unterstützt. Der eine von beiden mag die Kriminalistin, mag sie vielleicht mehr als es sich für eine routinemäßige Kollegialität geziemt, der andere gibt durch seine mitreißend lustige Art Steins Lachfältchen gewaltig Nahrung.

 

Die Ermittlungserfolge der drei Kriminalisten werden von Thomas Christ, dem Leiter der SoKo Spinnennetz, auf das Genaueste verfolgt. Er hat noch eine alte Rechnung mit dem Hauptverdächtigen offen. Christ will ihn, er muss ihn bekommen; noch würde er dafür nicht über Leichen gehen, aber er ist auf dem besten Weg dahin.

 

Drogen gemixt mit Nanotechnologie - ein gefährlicher Cocktail. Welche schreckliche Waffe kann daraus erwachsen? Mit diesem Thema beschäftigt sich der Thriller, der gepaart ist mit einem Hauch Science Fiction - oder ist es vielleicht schon Realität?

 

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Personen der Handlung:

 

Thomas Christ - Chef sowie Gründer der SoKo Spinnennetz

Anke Diepolder - Christs Sekretärin

Antonio Brucati - SoKo Kollege, Ex GSG 9

Maria Brucati - Brucatis Mutter

Luciano Brucati - Brucatis Vater

Giovanna - jüngste Schwester Antonio Brucatis

Lucia - älteste Schwester Antonio Brucatis

Roberto - Ehemann von Lucia

Bruno - Bobtail/Border Collie Mischling

Franka - Verwandte der Brucatis

Daniel Dosske - SoKo Kollege, Ex OK

Samira Stein - Kommissarin

Tante Luise - Steins Tante

Onkel Paul - Steins Onkel

Renate - Steins Freundin

Herr Bornwald - Leiter der Kradstaffel

Markus Schmidt - Leiter des Drogendezernats

Frau Maiwald - Schmidts Sekretärin

Gary Rogers - Drogendezernat Kollege

Peter Homann - Drogendezernat Kollege

Herr Franzen - Drogendezernat Kolllege

Hans Knebel - Drogendezernat Kollege

Heinz Schäfer - Fuhrparkleiter der Soko

Herr Folkerts - Polizeibeamter

Herr Bruckmann - SoKo Spezialist für Wirtschaftsfragen

Herr Hergert  - SoKo Fachmann für Nanotechnologie

Doc Mark Wenright - SoKo Arzt und Forensiker

Herr Färber  - SoKo Kollege

Herr Gruber - SoKo Kollege

Herr Meisner - SoKo Kollege

Herr Haller - SoKo Kollege

Herr Krug - SoKo Kollege

Tobias Heinze - SoKo Praktikant

Peter ‚Helmi’ Helmstädter - Wasserschutzpolizei Kollege

Herr Bach - Staatsanwalt

Herr Bendorf - verdeckter Ermittler

Johann ‚Johnny’ Freibichler -  Wirt der Kneipe ‚Bei Johnny’

Henry Bellton - Geschäftsmann, Bellton Design

Howard - Belltons Bodyguard

Herr Schöngruber - Wachmann in Belltons 23. Etage

Professor Pohl -  Leiter des Versuchslabors in der Flughafenstraße

Doktor Böhme - Belltons Arzt

Herr Brunner - Belltons Golfpartner

Schmittchen - Brunners Golfcaddy

Abdul - Belltons Geschäftspartner aus Dubai

Ali Mushda - Belltons Geschäftspartner aus Dubai

Herr Berger -  stadtbekannter Krimineller

Herr Heuser - Dealer

Herr Ritter - Dealer

Barchef - Barchef in der ‚Blue Star’

Brotzki - Zuhälter

Harry - Barkeeper in der ‘Blue Star’

Barbara Röder - Bedienung in der ‚Blue Star’

Franziska Brühl - Bedienung in der ‚Blue Star’

Dr. Mathias Lebzelter - Leiter Abteilung Nanotechnologie/Wirtschaftsministerium

die Bertini - Starmodel

Patrizia Heinlein - Model

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Als kleine "auf eigene Gefahr"  Leseprobe das Kapitel 1:

 

Kapitel 1

Montagabend achtzehn Uhr dreiundzwanzig, 9. Juni

 

   Thomas Christ, knallharter Chef sowie Gründer der Sonderkommission Spinnennetz, und seine beiden nicht minder fanatischen SoKo-Kollegen Antonio Brucati und Daniel Dosske fuhren, nachdem sie einen Diplomaten zum Rhein Main Airport eskortiert hatten, auf der Landesstraße 3226 in Richtung Dreieich und sehnten sich nach dem verdienten Feierabend. Während Brucati und Dosske ihre schlichten Krawatten gelockert hatten und die Kragen ihrer weißen Hemden weit offen standen, kehrte der SoKo-Chef, wie es nun mal seine Art war, immer noch den gepflegten Gentleman heraus. Ein mit perfektem Windsor-Knoten gebundener Schlips zählte ebenso zu dieser Darstellung wie der maßgeschneiderte Nadelstreifenanzug. Christ achtete immer auf sein Erscheinungsbild.

   Brucati und Dosske dagegen hatten ihre einfachen dunklen Anzüge von der Stange gekauft und obwohl sie darin durchaus eine gute Vorstellung lieferten, trugen sie diese formelle Kleidung stets nur mit Widerwillen, wenn der Job es eben erforderte. Die beiden jungen Männer fühlten sich in verwaschenen Jeans und lässigen Lederjacken durchaus wohler.

   Dosske lehnte mit seiner rechten Schulter schwer an der hinteren Tür des Dienstwagens, hatte sein linkes Bein auf dem Rücksitz hochgelegt und gab sich einem genüsslichen lautstarken Gähnen hin, wobei er entfernt an einen Löwen erinnerte, der müde sein Maul aufriss. Bei seinen immensen ein Meter dreiundneunzig Körpergröße reichte der Fuß seines ausgestreckten Beines locker bis zur gegenüberliegenden Autotür, er hatte sich sozusagen zwischen den beiden Türen festgestemmt.

   Christ saß vor Dosske auf dem Beifahrersitz und Brucati am Steuer lenkte den Dienst-Opel über die sich leerende Landesstraße.

   Der Berufsverkehr wich langsam von den Straßen und machte Platz für eine beschauliche Abendstimmung, die den ersten Arbeitstag der Woche beendete. Kurz bevor die SoKo-Männer die über vierzigtausend Einwohner zählende Stadt erreichten stand die Frühsommersonne bereits sehr tief und blendete Brucati über den Rückspiegel. Der SoKo-Mann richtete den Spiegel neu ein, um den störenden Ausfallwinkel des grellen Abendlichts von seinen Augen zu verbannen, als plötzlich, aus der hier in die Landesstraße mündenden neuen Südumgehung Dreieich-Sprendlingens, ein dunkler Toyota direkt vor die Stoßstange des Dienstwagens schoss. Brucati verriss impulsiv das Lenkrad des Opels scharf nach rechts, wich dem anderen Fahrzeug gerade noch aus und kam unter Gebrauch einiger nicht stubenreiner italienischer Flüche, wobei sein inbrünstiges „maledetto“ den harmlosesten darstelle, kurz vor dem Straßengraben abrupt zum Stehen.

   Dosske fluchte gequält vom Rücksitz aus. Durch die schräge Sitzhaltung des SoKo-Mannes hatte der schlagartig arretierte Sicherheitsgurt schmerzhaft die rechts liegenden Rippen malträdiert. Während Dosske seine Knochen rieb und sich in eine aufrechte Sitzposition schob, sah er durch das Seitenfenster, wie eine motorisierte Polizeistreife dem verkehrswidrig rasenden Toyota in beachtlicher Seitenlage um die Kurve folgte und auf der Landesstraße die wilde Verfolgungsjagd in Richtung Innenstadt fortsetzte. Auf der geraden Strecke schaltete der Motorradpolizist, für Brucati ein bisschen zu spät, sein Martinshorn ein, denn erst jetzt hörte man die bestimmte Tonfolge, die andere Verkehrsteilnehmer warnen und dazu veranlassen sollte, dem Einsatzfahrzeug freie Bahn zu gewähren.

   Brucati zögerte keine Sekunde und schloss sich den beiden Fahrzeugen an, wobei er einen gewaltigen Kavaliersstart vollführte. „Ich glaube nicht, dass der ein Recht auf Paragraf 35 hat“, raunte der SoKo-Beamte und bezog sich damit klar auf die entsprechende Sonderregelung der Straßenverkehrsordnung, wonach Spitzenpolitiker mit Personenschutz ohne Begründung schneller chauffiert werden durften als erlaubt.

   Wahrscheinlich ebenfalls verkehrswidrig ignorierte der Toyota mit dem Frankfurter Kennzeichen das AnliegerfreiSchild in der Buchschlager Allee, während das Anliegen der drei hinterherrasenden SoKo-Beamten in ihrem Dienstwagen klar auf der Hand lag.

   Christ ließ seine Fensterscheibe herunter und pappte den Saugfuß mit dem bereits blinkenden Blaulicht aufs Autodach, während Brucati seinerseits das Martinshorn losheulen ließ. Einen Augenschlag später, als sie sich dem Bahnübergang Buchschlag näherten, der entgegen der meist geschlossenen Schranke gütiger Weise heute mal eine geöffnete zeigte, drang der penetrante Geruch des vom rasanten Anfahren verbrannten Gummis der Reifen ins Innere des Wagens. In holpriger Fahrt, begleitet vom Geheul der Polizeisirene, überquerten die SoKo-Beamten den Gleiskörper, der schon lange dringend einer Sanierung bedurfte.

   Christ fingerte an der Einstellung des Sprechfunks und suchte nach der richtigen Frequenz des Polizeifunks. Nach den ersten statischen, für die Ohren unangenehmen knisternden und krächzenden Geräuschen, hörten sie aus dem kleinen, im Armaturenbrett eingelassenen Lautsprecher, die gehetzt klingende Stimme einer Frau, die gerade den Satz beendete: „... jetzt auf der Buchschlager Allee in Richtung Stadtmitte.“

   „Okay, Stein. Versuchen Sie dranzubleiben. Ovid 2, 8 und 9 kommen Ihnen entgegen“, berichtete eine andere Stimme und meinte damit die Streifenwagen die zur Unterstützung losgeschickt worden waren.

   Christ schaltete sich in das Gespräch ein: „Hier Christ, SoKo Spinnennetz, wir sind hinter dem Motorradpolizisten in der Buchschlager Allee, bleiben dran“, funkte er zurück. 

   „Verstanden, Christ“, ächzte die blecherne Stimme aus dem Lautsprecher überrascht zurück.

   Der Convoy raste am hier installierten ‚Starenkasten’ vorbei, der artig drei Fotos schoss. Brucati quittierte das orange Blitzlichtgewitter mit einem trockenen „bitte lächeln“.

   Die Verfolgten eröffneten aus dem Toyota heraus das Feuer auf ihre Häscher, trotzdem blieb die Polizeistreife unvermindert dran. Als ein Mercedes vor dem Trio abbiegen wollte und die Straße blockierte, scherte der Toyota nach rechts aus und erfasste ein am Straßenrand aufgestelltes Wahlplakat. Der mit Text und Konterfei eines bekannten Politikers bedruckte Papierbogen segelte samt Holzständer in hohem Bogen davon.

   Dosske brüllte über den Lärm des Martinshorns hinweg: „Ich mag Politiker auf Wahlplakaten, sie sind tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen!“ Doch sein Witz verpuffte in der momentanen Situation.

   Passanten auf den beiden Gehwegen verfolgten teils überrascht, teils geschockt, den wahr gewordenen Krimi. Eine Mutter ließ vor dem Edeka-Lebensmittelmarkt die Einkaufstasche fallen, riss ihre beiden Kinder an sich und beobachtete verschreckt das Geschehen. Während ihr Söhnchen fasziniert die Raserei betrachtete, hielt die jüngere Tochter sich ängstlich, mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen die Ohren zu.

   Die wilde Hetzjagd ging weiter von der Eisenbahnstraße über die Theodor-Heuss-Straße auf die große Kreuzung zur Hainer Chaussee zu. Glücklicherweise stand die Ampel in Fahrtrichtung auf grün, so dass es hier zu keinem Zusammenstoß kam und das Trio ungehindert mit Vollgas über die Kreuzung hinwegsausen konnte, jedoch nicht ohne ein paar Autofahrer mit waghalsigen Überholmanövern zu schocken und zu Vollbremsungen zu verleiten. Ungläubige Blicke folgten dem Mini-Corso, als auf der geraden breiten Straße das Fluchtfahrzeug und seine Verfolger schnell die erlaubten fünfzig km/h um das Dreifache überschritten. Sie passierten auf der linken Seite das im vergangenen Monat wieder eröffnete Parkschwimmbad, das aufwendig, nachdem die Finanzen der Stadt sich wieder erholt hatten, erneuert worden war. Sämtliche Augenpaare der Badegäste, und heute bei dem schönen Wetter waren das nicht wenige, wandten sich den heulenden Sirenen zu. Kinder rannten an den Zaun zur Straße hin um besser sehen zu können.

   Circa einhundert Meter voraus sah und hörte Brucati, wie aus dem Heckenweg ein blau-silberfarbener Streifenwagen mit aktiviertem Martinshorn raste, um dem Fluchtfahrzeug den Weg zu versperren. Bei dem darauf folgenden Ausweichmanöver kam der Toyota ins Schleudern und wurde jäh von der in der Mitte der Fahrbahn aufgebauten Verkehrsinsel gestoppt, auf die der Wagen wie auf eine Rampe auffuhr und mit dem Bodenblech hängen blieb. Die vier Räder drehten sich ohne Bodenkontakt in der Luft, als der Fahrer mit bis zum Anschlag durchgedrücktem Gaspedal verzweifelt versuchte die Verkehrsinsel wieder zu verlassen. Der Geräuschkulisse des heulenden Motors gesellte sich der Kugelhagel der Insassen, die nun wie wild um sich schossen, hinzu. Eine Kugel traf den Lenkkopf des Polizeimotorrades und durchschlug ihn glatt. Zu lange war die eiserne ungedeckte Verfolgung des Motorradpolizisten gut gegangen. Die drei SoKo-Männer beobachteten, wie der Motorradfahrer die Gewalt über das Fahrzeug verlor. Der böse Sturz der folgte war unausweichlich. Wie ein wilder Mustang gebärdete sich der fahrende Untersatz und warf seinen Führer ab. Nach einer halben Drehung in der Luft schlug dessen Körper hart auf dem Boden auf und überschlug sich dort mehrfach. Das Motorrad rutschte mit immer noch hoher Geschwindigkeit über die Rasenfläche neben der Fahrbahn und knallte an ein Verkehrsschild, welches das Ende des parallel zur Straße verlaufenden Fahrradweges anzeigte, und jetzt auch das abrupte Ende der Schlidderfahrt des Motorrades bedeutete, dessen Martinshorn mit einem gequält klingenden Ton verstummte.

   Brucati stellte unter zur Hilfenahme der Handbremse in gekonnter Manier seinen Opel quer, als Rückwegsperre und Schutzwall hinter dem sie Stellung beziehen konnten. Die drei SoKo-Männer sprangen heraus, Dosske und Brucati verschanzten sich gekonnt hinter dem Wagen und gaben Christ Deckung, der ohne zu zögern in gebückter Haltung zum reglosen Motorradpolizisten rannte und ihn ebenfalls hinter dem zum Bollwerk erklärten Auto in Sicherheit zog.

   Christs eleganter Anzug und die hervorstechende Krawatte standen im krassen Gegensatz zu der sportlichen Aktion mit der er den Kollegen aus der Gefahrenzone brachte. Auch der SoKo-Chef zückte jetzt seine 9 mm Sig Sauer. Christ war ein guter Schütze und Brucati und Dosske standen ihm darin in nichts nach.

   Kugeln pfiffen durch die Luft, ein paar davon schlugen in den Dienst-Opel ein. Der Schusswechsel dauerte nicht all zu lange an, schon waren zwei der Gangster außer Gefecht gesetzt und der Dritte gab auf, indem er seine Waffe aus dem zerschossenen Autofenster warf.

   Brucati und Dosske schritten langsam mit gezückten Waffen auf das fahruntüchtige Fluchtfahrzeug zu. Von der anderen Seite folgte die Besatzung des Streifenwagens ebenso wachsam ihrem Beispiel.

   Zwei weitere Mercedes-Benz Vito 111 CDI trafen unter Blaulicht am Ort des Geschehens ein. Die Sirenen verstummten, doch die blauen Pickel auf den Wagen blinkten weiter um die Wette.

   Christ wandte sich wieder dem immer noch bewegungslos neben ihm liegenden Motorradpolizisten zu. Was die Stimme vom Funk schon angedeutet hatte, sah der SoKo-Chef jetzt bestätigt; durch den Sichtschutz des Motorradhelms erkannte er das Gesicht einer jungen Frau. Er rüttelte die bewusstlose Polizistin vorsichtig und sprach sie fragend an: „Hallo?“

   Und tatsächlich, die Angesprochene öffnete die Augen und wollte sich in einer ersten Reaktion hektisch aufrichten, was ihr jedoch nicht gelang, da Christ sie sanft zurückhielt.

   Die Frau protestierte dagegen, „Ich muss die ...!“ begann sie etwas orientierungslos den Satz.

   „Christ, SoKo Spinnennetz“, stellte Thomas sich schnell vor, und die Tonlage mit der er das gesagt hatte drückte deutlich aus: Ich habe hier die Befehlsgewalt, sie hören mir jetzt zu, was ich sage wird getan und ich dulde keinen Widerspruch. Wie so oft schwang in Christs Stimme dieser typische, während seiner ‚Zeit beim Bund’ im Range eines Major angeeignete, militärische Befehlston mit. Nachdem Christ die ungeteilte Aufmerksamkeit der Frau hatte, fügte er noch an „meine Männer kümmern sich um die Verfolgten!“

   „Haben Sie sie erwischt?“ erkundigte sich die Polizistin noch immer etwas benommen von dem Sturz.

   „Ja, wir haben sie“, beruhigte Christ.

   Die Anspannung entwich augenfällig dem Körper der Frau. Ein erlöster aber doch in einer Sequenz enttäuschter Seufzer kam über ihre Lippen. Zu gerne hätte die Polizistin die Verfolgten anscheinend persönlich gefangen genommen. „Gut“, sagte sie trotzdem mit einem gefährlich triumphalen Unterton in ihrer Stimme. Sichtlich erleichtert setzte Samira Stein sich nun vorsichtig auf und versuchte ihren Helm abzunehmen.

   Christ bemerkte, dass die Frau anscheinend an ihrer rechten Hand verletzt sein musste, denn sie ließ diese abnorm verkrampft auf ihrem Oberschenkel ruhen während sie mit der linken, wie für Rechtshänder typisch, etwas unbeholfen versuchte den Clipverschluss ihres Helms zu öffnen. „Darf ich?“ fragte Christ Hilfe anbietend.

   Stein willigte ein.

   Er half den Helm abzusetzen und ein Wust von langen blonden Haaren wallte dem SoKo-Chef entgegen.

   Die Polizistin streifte sich die Strähnen aus dem Gesicht.

    „Können Sie aufstehen?“ fragte Christ und kramte in seinen Erinnerungen woher er das hübsche Gesicht seines Gegenübers kannte, wusste aber nicht wo er es unterbringen sollte.

   „Ich werde es versuchen“, erwiderte die Gefragte mit einem schiefen Grinsen.

   So wie die Frau ihn ansah hatte Thomas das Gefühl, dass auch sie ihn kannte.

   Im Rücken von Christ bremste ein weiterer Wagen quietschend ab. Er drehte sich um und erkannte Markus Schmidt, den Leiter des Drogendezernats, der mit lautem Bremsgeräusch vorgefahren war und nun aufgeregt aus seinem fahrbaren Untersatz sprang.

   Nachdem Schmidt einen Blick auf die Szenerie der Straße geworfen hatte, kam er mit langen Beinen und kraftvollem Schritt auf Christ zu. „Thomas!“ rief Schmidt und es hörte sich an wie der schrille Schrei eines Bussards.

   „Markus“, erwiderte Christ knapp und nickte ihm zu.

   Schmidt packte seine, inzwischen am Dienstwagen von Christ lehnende, Kollegin am Arm und fragte interessiert: „Sind Sie okay, Stein?“

   „Ja“, erwiderte die Frau, darum bemüht, einen unbekümmerten Ton anzuschlagen, der augenscheinlich nicht zu ihrer wahren Verfassung passte.

   Mit einem angewiderten Blick auf die inzwischen Verhafteten fragte Schmidt weiter: „Sind das die Kerle vom Lagerhaus?“

   Stein, die inzwischen prüfend erst nacheinander die Beine, die Arme und zuletzt den ganzen Oberkörper, indem sie die Schultern nach hinten zog, streckte, wobei ein leichtes Knacken zu vernehmen war, als alle Knochen sich wieder an ihren richtigen Platz schafften, nickte nur und fragte traurig: „Was ist mit Gary?“

   „Ovid 3 ist vor Ort und sorgt dafür, dass er in die Asklepios kommt. Ich weiß noch nichts Genaues“, lautete die bedrückte Antwort.

   Stein warf einen kurzen Blick über Schmidts Schulter auf das Motorrad, das ziemlich demoliert an dem Verkehrsschild, welches es gestoppt hatte, lag und deutete unbehaglich mit dem Daumen auf den Schrotthaufen. „Oh, sorry, aber ich glaube, das muss in die Werkstatt“, erkannte seine Lenkerin. „Kümmern Sie sich darum und sagen in der Einsatzzentrale Bescheid?“, fragte Stein mit einem Charme, dem man die Bitte nicht abschlagen konnte. „Dann könnte ich gleich zu Gary fahren.“

   Schmidt folgte Steins Blick und rief, nachdem er den Zustand des Motorrades gesehen hatte: „Folkerts“, und winkte den angesprochenen Polizeibeamten zu sich. Zu Stein gewandt sagte er sarkastisch: „Na, da wird sich Bornwald aber freuen.“ Schmidt wusste, dass der Leiter der Kradstaffel es hasste, wenn eine seiner Maschinen zu Schrott gefahren wurde und wunderte sich nicht, dass Stein ihm diese unangenehme Meldung zuschob. Dass Stein nicht irgendein Motorrad zerlegt hatte würde Schmidt später auch noch erfahren müssen.

   Folkerts, der neben dem Fluchtfahrzeug stand und die Abführung der drei Verhafteten beobachtet hatte, folgte eilig Schmidts Aufforderung und kam emsig herüber gelaufen, während sich Schmidt wieder fürsorglich an die Polizistin wandte: „Folkerts, soll Sie in die Asklepios bringen. Ich möchte, dass Sie sich nach dem Sturz durchchecken lassen“, befahl er.

   Stein holte Luft und wollte zu einer Erwiderung ansetzen, die ihr Vorgesetzter mit einer kurzen, aber energischen Handbewegung bereits im Ansatz abwürgte bevor er bestimmt fortfuhr: „Ich sorge erst einmal dafür, dass die“, er wies mit dem Daumen über die Schulter auf die Verhafteten, „ein trockenes Plätzchen bekommen.“

   Stein bewegte ihren Kopf bejahend.

   „Ich komme gleich danach ins Krankenhaus“, kündigte Schmidt an.

   Bei den Worten huschte ein trauriger Schatten über Steins Gesicht, ihr war klar, dass Schmidt auch wegen ihres Kollegen Gary besorgt war. Vor ihrem inneren Auge sah Samira ihren angeschossenen Kollegen wieder vor sich, wie er vor ein paar Minuten noch schwer verletzt vor ihr gelegen hatte.

   Schmidt kannte Stein lange genug um zu wissen an was sie gerade dachte und drängte daher: „Ich erwarte dann Ihren Bericht!“

   „Ja“, bestätigte Stein nur, man merkte deutlich, dass sie so schnell wie möglich zu ihrem Kollegen wollte. Mit ausgestreckter Hand forderte sie Christ auf, ihr ihren Helm wiederzugeben, den dieser immer noch in den Händen hielt. Thomas übergab ihr das Objekt der Begierde wortlos und Stein ließ ein bedrücktes: „Danke!“ vernehmen und meinte damit nicht nur den Helm.

   Der SoKo-Chef verstand und nickte nur einmal.

   Stein rang sich ein ernstes Lächeln ab, ehe sie sich abwandte.

   Nach kurzer Anweisung von Schmidt an Folkerts, dass sein Kollege mit ihm zur Polizeistation zurückfahren könne und er Stein in die Klinik begleiten solle, ging die junge Polizistin, mit dem Motorradhelm ‚bewaffnet’, flankiert von Folkerts, der ihr den Weg zu seinem Wagen wies, davon.

   Christ folgte Stein aufmerksam mit den Augen und bemerkte, dass die ersten Schritte, die sie in Richtung Wagen machte, doch noch etwas unsicher wirkten. Stein lehnte die angebotene helfende Hand des Kollegen allerdings dankend ab.

   Plötzlich wunderte Schmidt sich, „Äh“, und rief Stein hinterher: „wieso wart Ihr eigentlich mit Polizeimotorrädern unterwegs?“

   „Das ist eine lange Geschichte“, erwiderte Stein und lief einfach weiter.

   „Die ich aber nachher hören will!“ schickte Schmidt ihr noch mit besorgter Miene hinterher. Der Leiter des Drogendezernats wusste, was die Frau und nicht nur sie, beschäftigte. Er wandte sich wieder seinem alten Freund und Kollegen zu, der jetzt fragte: „Was ist hier los, Markus?“

   „Frag’ mich mal“, erwiderte Schmidt aufgebracht und fing stockend mit einem Erklärungsversuch an. „Stein und Rogers sind seit einiger Zeit hinter einem Ring von Drogenhändlern her“, er zuckte fragend mit den Schultern, „ich nehme an, dass es damit etwas zu tun hat.“ Schmidt blickte mit zusammengekniffenen Augen in Richtung des verhafteten Trios. Erkenntnis huschte über seine Züge. „Zumindest wenn ich sehe, wer da eben in Handschellen gelegt wird, muss es etwas damit zu tun haben“, raunte er vor sich hin. „Die Kollegen haben mich so unterrichtet, dass Rogers irgendetwas an einer der Lagerhallen in der Flughafenstraße verdächtig vorgekommen sein muss. Als er nachsah hat man ihn angeschossen. Stein hat draußen gewartet und als der Schuss fiel ist sie wohl reingestürmt, hat ihn gefunden und die Verfolgung aufgenommen. Weiteres kann ich Dir auch noch nicht sagen. Ich bin auf Steins Bericht gespannt!“ Er hielt in seinen Ausführungen inne, ein leerer Blick wanderte zu den aufmerksamen Augen seines Gegenübers.

   Christ merkte schnell, dass seinen Kollegen etwas bedrückte, ahnte schon fast welcher Satz nun fallen würde und sah sich sogleich bestätigt.

   „Es sieht nicht gut aus für Gary. Das hat ein Kollege gerade über Funk berichtet, der nach Steins Ruf zu ihm gefahren war“, rückte Schmidt schließlich heraus mit der Sprache. Und es schnürte dem Chef des Drogendezernats die Kehle zu. Einer seiner Männer lag wahrscheinlich im Sterben.

   „Gary Rogers?“ erkundigte sich Christ.

   „Ja, Du kennst ihn!“, wusste Schmidt.

   „Ja“, nickte Christ bestätigend und erinnerte sich bei dem Namen Rogers an das Gesicht eines sympathischen, circa um die sechzig Jahre alten, Kollegen mit Auszeichnungen und Belobigungen für gute Arbeit. „Ein guter Mann!“

   Schmidt bewegte seinen Kopf zustimmend. „Ein verdammt guter Mann. Er und Stein sind mein bestes Team. Ich hoffe Gary beißt sich durch, wie es seine Art ist“, raunte Schmidt, dessen Blick wieder die Verhafteten fokussierte. Markus fuhr wie in einem Selbstgespräch fort: „Er hat nur noch zwei Jahre bis zur Pensionierung. Verdammt!“ Plötzlich sah Schmidt unvermittelt Christ ins Gesicht und verabschiedete sich mit den Worten: „Ich werde mich mal um die Gefangenen kümmern.“ Markus hatte sich wieder im Griff.

   Christ nickte abermals, wie gewöhnlich, ohne weitere Silbe. Der immer noch gut durchtrainierte Mittfünfziger war ein Mann, der nicht viele Worte machte, darum nannten ihn alle auch nur den ‚Schweiger’. Diesen nicht abfällig gemeinten Spitznamen gebrauchten die Kollegen aber nur in seiner Abwesenheit, obwohl es gar nicht so sicher war, ob ihm dieser nicht sogar gefallen würde.

   Dosske und Brucati traten neben ihren Chef, der kurz und bündig den Befehl zum Heimweg gab: „Fahren wir!“

   Die Drei stiegen in ihren Dienstwagen und während Brucati wendete, wollte er wissen: „Ist der Motorradpolizist verletzt?“

   „Polizistin, Brucati“, verbesserte Christ und betonte dabei die letzte Silbe besonders.

   „Das war bei dem eng anliegenden Lederanzug auch nicht zu übersehen“, raunte Dosske trocken.

   Natürlich war Brucati die gut gebaute Figur der Fahrerin aufgefallen. Und es stimmte auch, dass die hautenge Lederkluft die sie trug diese besonders gut zur Geltung brachte. Aber Toni wollte einer provokanten Bemerkung Dosskes entgehen, die dieser bestimmt vom Stapel gelassen hätte, wenn er sich nach dem Befinden der Polizistin erkundigt hätte. Wer ihn näher kannte, so wie Dosske, wusste, dass von den vielen sexuell gelagerten Frauengeschichten die man Brucati andichtete nur ein Bruchteil stimmte und die meisten auf hab-ihn-mit-der-und-der-gesehen basierenden Erzählungen auf einfache Gespräche zwischen ihm und einer Kollegin oder einer Bekannten bei einem Gläschen Wein oder einer Tasse Kaffee zurückzuführen waren. Nichts desto trotz hielt Dosske den Gerüchtetopf um seinen interessanten Kollegen am kochen und schlachtete das Vorurteil des ‚heißen Südländers’ bei jeder passenden Gelegenheit gerne aus, nicht aus Boshaftigkeit, sondern mehr um seinen Kollegen, dem das manchmal peinlich war, zu foppen. Der Mann mit den italienischen Vorfahren hatte nun mal Schlag bei den Frauen, Antonio Brucati sah zugegebener Maßen beneidenswert gut aus und war sonst auch kein übler Kerl. Seine verständnisvolle einfühlsame Art schätzte das weibliche Geschlecht besonders an ihm.

   „Sieht nicht so aus“, kam Christ auf Brucatis eigentliche Frage zurück. „Zumindest nichts Gravierendes“, schätzte er.

   „Eine satte Leistung bei dem Sturz“, bemerkte Dosske trocken und unterstützte seine Anerkennung mit der ‚Daumen-hoch-Geste’.

   Daniel fuhr selbst gerne, allerdings meistens an der Grenze des Vertretbaren, mit dem Motorrad. So manch einen Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitung durfte Daniel, seitdem er mit achtzehn, das war vor einundzwanzig Jahren, seinen Führerschein gemacht hatte, sein Eigen nennen. Der dunkelblonde muskulöse SoKo-Mann blickte aus dem Rückfenster des Dienstwagens und beobachtete wie das fahruntüchtige Motorrad von zwei Polizisten aufgehoben und an das Verkehrsschild gestellt wurde, während die Kollegen mit den in getrennte Fahrzeuge verfrachteten Verhafteten ebenfalls abfuhren.

   Die drei SoKo-Männer nahmen wieder ihren Heimweg auf und fuhren die Hainer Chaussee, allerdings nun wesentlich gemütlicher zurück, als sie die Straße vor ein paar Minuten gekommen waren. Verfolgt wurden sie dabei von den fragenden Blicken derer, die inzwischen in der aufgrund des Vorfalls gebildeten langen Autoschlange warteten und rätselten, was sie hier an einer Weiterfahrt hinderte. Morgen würden sie mehr erfahren und erste Einzelheiten der örtlichen Tageszeitung entnehmen können.

 

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 Lieblingsstelle

 

Ihr fragt immer wieder nach meiner Lieblingsstelle, aber es gibt so viele!

Ich liebe vor allem die kleinen Kabbeleien zwischen den SoKo-Kollegen Antonio Brucati und Daniel Dosske:

Hier eine davon, während einer Observation:

 

................ Danach tat sich für eine lange Zeit nichts mehr was in den Bericht der beiden SoKo-Beamten hätte Eingang finden müssen.

   „Mir ist langweilig“, maulte Dosske. „Vielleicht sollten wir doch noch mal die Nachbarn befragen. Du weißt doch: Der liebe Gott sieht alles, die Nachbarschaft noch mehr!“

   Brucati lachte wissend über Dosskes Bemerkung. „Hier wohl nicht, hast den Bericht doch auch gelesen“, antwortete er, „keiner hat was gehört oder gesehen!“

   „Hm“, brummte Dosske, während Antonio Brucati auf dem Beifahrersitz saß und aus einer Papiertüte sein zweites Frühstück, ein Fischbrötchen aus dem Fischgeschäft vor welchem sie ihr Auto geparkt hatten, herausholte.

   „Schmatz' nicht so“, quittierte Dosske böse, kaum das Brucati das erste Mal abgebissen hatte.

   Brucati merkte schon die ganze Zeit, dass sein Kollege heute nicht besonders gut drauf zu sein schien.

   Daniel klagte bereits den ganzen Morgen über kalte Füße; er kannte die Symptome, eine Erkältung würde sicher folgen und dementsprechend war der SoKo-Mann jetzt schon schlecht gelaunt.

   „Ich schmatze gar nicht“, empörte sich Brucati mit vollem Mund nuschelnd, kaute und schluckte. „Jetzt hast Du doch Lust auf so’n Brötchen. Das ist wieder mal typisch, ich hatte Dich gefragt ob ich Dir eins mitbringen soll“, warf er dem Kollegen mürrisch vor.

   „Ich habe schon zuhause gefrühstückt!“, gab Dosske bissig zurück.

   „Ich auch, aber was liegt schon näher, als hier“, Brucati deutete auf das große Schauaquarium im Fenster des Geschäfts, in welchem diverse Speisefische ihre Kreise zogen, „ein frisches Fischbrötchen mit fein geschnittenen Zwiebeln und leckeren Gurkenscheiben zu essen?“ Er schmunzelte und wollte gezielt seinem Kollegen den Mund wässrig machen. „Die Gewürzgurken sind schön knackig!“, lockte er.

   „Das Ding stinkt!“ rümpfte Dosske die Nase. „Wie heißt es doch so schön: Riech’ ich dein Aroma, fall’ ich gleich ins Koma!“ gab er zum Besten.

   „Mir schmeckts jedenfalls“, erklärte Brucati genüsslich kauend.

   „Es ist mir unbegreiflich, dass Du bei den Mengen, die Du tagtäglich verschlingst, nicht längst geplatzt bist“, raunte Dosske neidisch, der stets Probleme mit seinem Gewicht hatte, was sich bei den monatlichen Fitnessabsolvierungen im Leistungszentrum zeigte. Die nächste war bald fällig und ihm graute schon jetzt davor. Daniel beneidete seinen Kollegen um seine schlanke Figur, für die Toni, was zumindest das Essen betraf, nicht das Geringste tat.

   „Du denkst doch nur schon wieder an den Fitnesstest nächste Woche“, mutmaßte Brucati, und lag damit ja so richtig.

   „Nö“, log Dosske, „wie kommst Du denn darauf?“ fragte er gekünstelt.

   „Och, nur so“, gab Brucati zurück und beäugte auffällig das kleine Bäuchlein, das sich über Dosskes Hosenbund wölbte.

   Daniel sah an sich herunter, zog den Bauch ein und brummte trotzig: „Lieber einen Bauch vom essen als einen Buckel vom arbeiten!“

   „Kommt auf die Ausmaße an“, setzte Brucati schmunzelnd nach.

   Der Pförtner trat aus dem Verwaltungsgebäude heraus, verließ durch das Törchen, das er hinter sich zuzog, das Gelände und lief die Straße herunter in Richtung des Bäckerladens ein paar Häuser weiter.

   „Siehst Du, der geht auch frühstücken“, kommentierte Brucati und bestätigte mehr sich selbst die Richtigkeit seines Handelns.

   Dosske rückte seinen Körper noch einmal ins rechte Licht, getreu dem Motto ‚Bauch rein, Brust raus’ setzte er sich in eine gestraffte Positur und rechtfertigte sich übertrieben entsetzt: „Du wirst doch nicht etwa behaupten, dass ich dem Kollegen aus Tölz ähnlich sehe!“ Und spielte damit auf den wirklich viel zu runden Kommissar einer TV-Serie, die gerade mal wieder im Fernsehen wiederholt wurde, an.

   „Aber nein, wie könnte ich nur!“, entgegnete Brucati und das übertriebene Entsetzen in seiner Stimme war eindeutig gespielt. Er musterte seinen Kollegen offensichtlich und stichelte weiter. „Ich sehe da nichts, was nicht mit ein bisschen Bewegung wieder in Form gebracht werden könnte!“

   Dosske war leicht sauer. Brucati wusste genau, dass das sein ‚Wunder Punkt’ war und er ritt darauf herum. „Wie heißt es doch so schön: Treib Sport, oder du bleibst gesund!“, wehrte er sich.

   Brucati lachte, brach den Rest seines Fischbrötchens mitten durch und hielt die eine Hälfte Dosske unter die Nase. „Hier, zier dich nicht so, nimm schon!“

   Der aufdringlich leckere Duft des Brötchens stieg Daniel verführerisch in die Nase, und es roch wirklich appetitlich. Seine Augen fokussierten einen Zwiebelring der sich gegen den Teilvorgang gesträubt hatte, nun weit aus dem Brötchen ragte und vor Daniels Gesicht baumelte. „Nein danke, ich will wirklich nichts“, verneinte Dosske patzig, den in seinem Mund zusammengelaufenen Speichel schluckend und drehte demonstrativ seinen Kopf von Brucati weg. Dosske blickte auf die andere Straßenseite wo er Kommissarin Stein vor dem Zeitungsstand an der Ecke entdeckte. Sie besah sich interessiert tuend die Postkarten an einem Steckständer. Während sie diesen drehte, wanderte ihr Blick immer wieder an den Bildern vorbei in Richtung Lagerhallen.

   „Hoppla“, entfuhr es Dosske, er deutete in Steins Richtung und schubste Brucati mit dem Ellenbogen an, wobei das vorwitzige Zwiebelstück aus dem halben Brötchen auf Brucatis Hose fiel, was dieser mit einem verärgerten „Porco dio!“ kommentierte. ................

 

 

oder diese Stelle, als kleine Hommage an meine Heimatstadt:

................  „Wohnst Du schon lange in Dreieich?“ erkundigte sich Brucati.

   „Seit über zehn Jahren!“

   „Und was hat dich hier herverschlagen?“

   „Meine Tante wohnt hier, mit ihrem Mann. Meine Eltern sind früh gestorben und Tante Luise fand es eine gute Idee, dass ich in ihre Nähe ziehe.“

   „Aha“, Brucati fand das auch.

   „Und dann hatte ich das Glück, dass es sich mit einem Ausbildungsplatz und dem Job ergeben hat“, erzählte Stein offen.

   „Und wie findest Du es hier?“

   „Ganz gut.“ Samira erinnerte sich daran, wie ihre Tante ihr damals einen Prospekt über Dreieich geschickt hatte, in dem vollmundig angegeben wurde: ... landschaftlich reizvoll gelegen, mit hohem Kultur und Freizeit Wert, vielen Einkaufsmöglichkeiten, verwöhnt Dreieich seine Bewohner. Die tolle Infrastruktur und das Wirtschaftswachstum machen sich auch hier bemerkbar, denn auch Dreieich zieht viele große namhaften Firmen an. Die günstige Verkehrslage (A 3, A 5 und A 661) verspricht eine schnelle Verbindung zu den nahegelegenen Großstädten wie Frankfurt am Main, Offenbach und Darmstadt. Dreieich hat rund zweiundvierzigtausend Einwohner…, und einer davon war Samira, die nun bekundete: „Ich mag Dreieich mit all seinen Stadtteilen.“

   „Allen fünf?“

   „Ja“, bestätigte Samira und wollte das auch begründen: „In Buchschlag findet man diese gediegene Vornehmheit, die schönen alten Stadtvilllen. Die modernen Bauten zwischen drin finde ich nicht mal störend. Da gibt es ein Haus mit zwei Säulen im Eingangsbereich, das könnte mein Traumhaus sein“, schwärmte Samira versonnen, bevor sie zum nächsten Stadtteil kam. „In Dreieichenhain, also in der Altstadt“, brachte sie es auf den Punkt, „da kannst du deine romantischen Gefühle ausleben.“

   „Meinst wohl Burgfräulein spielen“, juxte Brucati.

   „Nein, es ist nicht nur die Burg, die ist natürlich auch toll, auch wenn es nur eine Ruine ist; es ist die Altstadt mit ihrem Kopfsteinpflaster und den schmucken Fachwerkhäusern, die sind ja alle super in Schuss, das ist einfach gemütlich.“

   Brucati nickte, er empfand das auch so.

   Samira überlegte mit welchem Dreieicher Stadtteil sie weiter machen sollte und entschied sich dafür einfach dem Alphabet nach vorzugehen. „Götzenhain wiederum hat den Charme eines kleinen verschlafenen Dorfes, ich meine das nicht im negativen Sinne“, schob sie hinterher. „Und Offenhal ist an manchen Ecken noch so ungemein gemütlich ländlich.“

   „Stimmt! Dort kannst du Landluft schnuppern, da gibt es noch viele Bauern.“

   „Und doch ist das Neubaugebiet von Offenthal wieder so ganz anders.“

   „Und ziemlich groß. Als ich Daniel das erste Mal abgeholt habe, musste ich ganz schön suchen“, erinnete sich Brucati.

   „Dosske wohnt dort?“

   „Ja.“

   „Und Sprendlingen“, fuhr Stein fort und sinnierte über den Stadtteil in dem sie jetzt wohnte: „ist dagegen so städtisch, vom Charakter her. Ein Bürgerhaus mit tollen Veranstaltungen, große Bücherei, Schwimmbad, Hallenbad, Sportstädten, Rathausplatz, großes Einkaufszentrum, ein hessenweit bekanntes ‚Haus des lebens­langen Lernens’, viel Industrie und Handel.“

   „Und einen McDonalds, das macht die Stadt von Welt doch erst aus“, flachste Brucati.

   Stein lachte. „Es ist einfach diese Mischung, die Dreieich so interessant, lebens- und liebenswert macht. Außerdem nicht zu vergessen die Felder und Wälder drum rum. Ich laufe manchmal abends am Hengstbach entlang, von Sprendlingen Richtung Buchschlag. Der Weg ist so schön, wenn der Bach plätschert und die Sonne über den Wiesen untergeht. Nur schade, dass so viele Hundebesitzer den Weg zur ‚Kackmeile’ degradieren, aber trotzdem die Gegend ist toll.“

   Brucati nickte erneut.

   Aber Stein war mit ihrer Lobhudelei auf die neue Heimatstadt noch nicht fertig, denn sie zählte weitere Pluspunkte auf: „Flughafen vor den Toren, bestens an die Autobahnen angebunden, den Wirtschaftsstandort Frankfurt im Norden und die Unistadt Darmstadt im Süden, was will man mehr?“

   „Du hättest Stadtmarketingmanager werden sollen“, fand Brucati.

   Stein schmunzelte. „Und Neu-Isenburg“, erkundigte sie sich nach Brucatis Heimstätte.

   „Wenn der Fluglärm nicht wäre, wär’s klasse!“

   „Den haben wir in Dreieich auch.“

   „Aber nicht ganz so krass, ich weiß wovon ich rede!“ meinte der Einflugschneisengestresste.

   „Es gibt sicher überall etwas auszusetzen“, tröstete Stein.

   „Sicher, sonst wären wir ja im Paradies! Apropos Paradies …“, begann Brucati, und fragte seine Kollegin, ob sie auch schon von dem neusten Presseklatsch vom Urlaubsort eines Prominenten gehört hatte. ................

 

So, jetzt höre ich besser auf mit meinen Lieblingsstellen, sonst steht gleich das ganze Buch hier ;-)

 

 

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Buch


Wenn Ihr die ganzen 528 Seiten meines Thrillers im DinA5 Buch-Format lesen wollt:

Erschienen war er bei BoD unter der ISBN-Nr: 978-3-8391-8061-7, ist aber leider ausverkauft.

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Lesung

 

Der nächste Lesungstermin wird hier wieder bekannt gegeben.

 


 

 

Lesungsfotos:

 

 

Die Lesung am 11. März 2011

fand im Rahmen einer 

"Kulinarischen Lesung

der Kochschule

 "Campus Culinarius"

bei Küchen Lippold & Senke, 

Frankfurter Straße 123 

in 63303 Dreieich

statt.

 

         

 

 

Und am 30. März 2011 fand eine Lesung

in der Stadtbücherei Dreieich-Sprendlingen statt:

 

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Presse

 

Stadtmagazin Dreieich-Isenburg im November 2010:

 

 

 

 

Dreieich-Zeitung im Oktober 2010:

 

 

Offenbach Post im September 2010:

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